ÖKO-TEST Ratgeber Essen und Trinken
Wie nun schon bald an jedem Wochenende bringt ÖKO-TEST auch dieses ein weiteres Sonderheft heraus. Diesmal geht es um Lebensmittel: Gute Lebensmittel und Menschen, die sich dafür engagieren, stehen im Mittelpunkt des neuen ÖKO-TEST-Ratgeber Essen & Trinken. Zum Beispiel Hans Heinrich Driftmann vom Haferflocken-Hersteller Kölln-Werke, einem Familienunternehmen, das in Generationen denkt und nicht in Quartalszahlen. Alle vorgestellten Firmen wollen dafür sorgen, dass wir auch in Zeiten von Fast Food und Convenience-Produkten nicht nur Nahrungs- sondern L e b e n s mittel bekommen, und dass essen mehr bedeutet, als satt zu werden. Deshalb thematisiert das Heft natürlich auch all jene Themen, die bei der Herstellung von Lebensmitteln zum Problem werden können – weil sie auf unseren Tellern landen: Pestizide, die in der konventionellen Landwirtschaft immer noch reichlich verwendet werden, gehören dazu. Oder Rückstände von Mineralölen, die aus der Verpackung stammen und in Lebensmittel übergehen können. Davor kann man sich aber schützen – indem man konsequent auf Bio setzt. Denn meistens haben die untersuchten Bio-Produkte deutlich besser abgeschnitten als die Lebensmittel aus konventioneller Produktion. Dem neuen ÖKO-TEST-Ratgeber Essen & Trinken liegt noch eine CD bei. Darauf: Eine Liste von E-Nummern, die erklärt werden. Außerdem das Jahrbuch für 2014 und das Kompakt Vitamine.
Die Tests:
• Gute Lebensmittel: Wer mit Genuss essen will, findet in diesem Test für alle Gelegenheiten – vom Frühstück bis hin zum Dessert – Produkte, die in den aufwendigen Untersuchungen ohne Fehl und Tadel waren. • Mineralwasser: Eine große Auswahl an „sehr gut“ und „gut“ getesteten Mineralwässern erleichtert die Suche nach einem empfehlenswerten Produkt aus der eigenen Region. Doch einige Wässer haben es auch ganz schön in sich. ÖKO-TEST kritisiert etwa Pestizidmetaboliten – das sind Abbauprodukte von Pestiziden. Einige Produkte sind mit Uran, Bor oder Barium belastet. • Multivitaminsäfte: Der einzige Lichtblick in diesem Test sind die Bio-Säfte. Sie kommen ohne künstliche Vitamine aus – und konnten rundum überzeugen. Anders die konventionell hergestellten Multivitaminsäfte. So enthalten sieben untersuchte Marken isoliertes Betacarotin, das sich in Studien als kritisch erwiesen hat: Raucher, die isoliertes Betacarotin aufnahmen, erkrankten deutlich häufiger an Lungenkrebs als Studienteilnehmer, die ein Scheinmedikament einnahmen. • Kaffeekapseln: Nur ein einziges Produkt ist „sehr gut“ – eine nachfüllbare Kaffeekapsel. Alle anderen schnitten schlechter ab – zum einen, weil sie jede Menge Müll erzeugen. Aber auch der abgefüllte Kaffee kann nicht immer überzeugen, lediglich fünf Anbieter sind bemüht, dass den Plantagenarbeitern der gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird und bei der Produktion die ILO-Kernarbeitsnormen eingehalten werden. Zwei Kaffeekapseln konnten im Praxistest nicht rundum überzeugen. • Haferflocken: Durch die Verwendung von Altpapier gelangt Mineralöl in Recyclingpapier – und über Verpackungen in Lebensmittel. In einigen Haferflocken-Produkten hat ÖKO-TEST Rückstände von aromatischen Kohlenwasserstoffen nachgewiesen, das ist deshalb problematisch, weil sich darunter auch Substanzen befinden können, die schon in geringsten Mengen Krebs hervorrufen können. In fast jeder zweiten Probe aus konventionellem Anbau wurden Rückstände des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat gefunden. • Olivenöl: Ein solides Ergebnis im Sensoriktest, keine relevanten Schadstoffe: Dafür bekamen acht Olivenöle das Testurteil „gut“. Andere untersuchte Produkte konnten da nicht mithalten. Ausgerechnet das teuerste Testprodukt von Starkoch Schuhbeck entpuppte sich als ranzig. In einigen Ölen fand ÖKO-TEST Pestizide, in fast allen Produkten wurden Weichmacher nachgewiesen. • Hochwertige Öle: Die Liste der teuren Öle mit einem „sehr guten“ und „guten“ Testurteil ist überschaubar klein. Viele sind leider von richtig schlechter Qualität, sie enthielten Weichmacher, bis zu 14 verschiedene Pestizide, krebserregende PAK und sogar Erdöl. • Balsamico: Alle konventionell hergestellten Balsamicos enthalten Schwefelverbindungen, und fast alle sind gefärbt. Die Essige von Jamie Oliver und der Firma Kattus erfüllen nicht einmal grundlegende EU-Vorgaben – sie rangieren mit einem „ungenügend“ ganz am Ende des Testfeldes. • Margarine: Nur wenige Anbieter konnten nachweisen, dass sie sich um eine verantwortungsvolle Palmölproduktion bemühen. Denn alle Produkte im Test enthalten Palmöl oder Palmölprodukte, die oft in gewaltigen Monokulturen erzeugt werden. Solche Ölpalmenplantagen sind anfällig für Schadstoffe, deshalb werden aggressive Chemikalien gespritzt. Aber Probleme bereiten auch die Inhaltsstoffe vieler untersuchter Margarinen: Es werden häufig Vitamine und Aromen zugesetzt. Auch Fettschadstoffe sind ein Thema. • Tiefkühlspinat: Bio ist am besten. In neun Proben steckte zu viel giftiges Cadmium. Leider ist auch Nitrat ein großes Problem in dem eigentlich gesunden Gemüse. Die Rückstände stammen häufig aus der Düngung, viele Produkte wurden deshalb abgewertet. • Apfelmus: Nur an drei Testprodukten hatte ÖKO-TEST etwas mehr auszusetzen. Einem Apfelmus wurde Vitamin C zugesetzt, was völlig überflüssig ist. Zwei Anbieter bewerben ihre Produkte mit Selbstverständlichkeiten und gaukeln dem Verbraucher einen Mehrwert vor, den das Produkt nicht bietet. Vielen Produkten ist außerdem Zucker zugesetzt, was völlig unnötig ist, denn die verwendeten Äpfel sind ja schon von Natur aus recht süß.
Aus dem Inhalt:
• Richtig gut essen: Während für die einen der Grillabend mit reichlich Fleisch ein kulinarischer Höhepunkt ist, ernähren sich die anderen mit großer Begeisterung streng vegetarisch oder vegan. Volle Teller oder ausgewählte Köstlichkeiten? Genussvoll schlemmen oder ganz bewusst auswählen? Das eine schließt das andere nicht aus. • Mineralwasser und Umweltschutz: Jedes Mineralwasser ist ein Spiegelbild seiner Region und des Gesteins, durch das es geflossen ist. Der Marktführer unter den deutschen Marken-Mineralbrunnen heißt Gerolsteiner – und tut eine Menge dafür, dass auch künftige Generationen sauberes Wasser genießen können. • Bio-Säfte: Bio-Rohstoffe, Kontinuität und faire Preise – das sind die Zutaten für Voelkel-Säfte. Der Firmenchef und sein Sohn reisen viel, um vor Ort sicherzustellen, dass die hohen Qualitätsanforderungen eingehalten werden. • Mit einer guten Idee gegen den Marktführer: Zwei Milliarden Kaffeekapseln werden die Deutschen in diesem Jahr verbrauchen. Und damit neue Müllberge produzieren. Das muss doch auch anders gehen, dachte sich der Schweizer Uhrmacher Erwin Meier. Und erfand eine Mehrwegkapsel für Nespresso-Automaten. • Olivenölproduktion: Die Ölmühle Moog feiert ihr 30-jähriges Bestehen. Familienunternehmen aus verschiedenen Ländern liefern die Olivenöle. Chefin Judith Faller-Moog erzählt, wie man heute eine Olivenöl herstellt, dass mit höchster Qualität überzeugen kann. • Bio-Lebensmittelgroßhändler: Alnatura ist Platzhirsch im Naturkostfachhandel. Die Bio-Supermarktkette kam aber auch wegen schlechter Arbeitsbedingungen ins Gerede – und hat schnell reagiert. • Direktvertrieb von Tiefkühlprodukten: Die Firma Bofrost legt viel Wert auf Qualität. Doch wie kann man es heute schaffen, die Kunden von einem Sortiment zu überzeugen, das es mittlerweile in jedem Supermarkt gibt? Das Zauberwort heißt Service.• Mineralwasser: Eine große Auswahl an „sehr gut“ und „gut“ getesteten Mineralwässern erleichtert die Suche nach einem empfehlenswerten Produkt aus der eigenen Region. Doch einige Wässer haben es auch ganz schön in sich. ÖKO-TEST kritisiert etwa Pestizidmetaboliten – das sind Abbauprodukte von Pestiziden. Einige Produkte sind mit Uran, Bor oder Barium belastet.