Dickere Beutel nicht betroffen

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Plastikmüll am Strand: von hier gelangt der Unrat oft ins Meer, um sich in Partikel aufzulösen und als Teil unserer Nahrungskette wieder zurückzukehren. (Foto: Hiero / pixelio.de)

Plastiktüten existieren meist nur kurze Zeit. Nach Gebrauch landen sie meist im Müll oder einfach auf der Straße. Etliche schimmen im Meer. Hier bilden sie mit anderem Müll große Inseln oder lösen sich auf. Die Partikel gelangen dann wieder an die Strände oder in unsere Nahrungskette. Endlich hat das EU-Parlament beschlossen, den Gebrauch von Plastiktüten künftig zu verringern. Leider trifft es nicht nicht alle. Während des Verfahrens haben offensichlich die Lobbyisten wieder mächtig zugeschlagen. Die Regelung wird vor allem dünne Tüten treffen, die wir aus Asien importieren. Dickere Tüten bleiben verschont. Sie würden vom Verbraucher schließlich auch häufiger genutzt. lautet die Begründung. Ob das wirklich so “häufig” ist, dass sich eine solche Ausnahme lohnt, ist zumindest zweifelhaft.

Tüten drastisch verteuern

Der Gedanke, Plastiktüten einfach drastisch zu verteuern, scheint dagegen logisch. Dazu passt auch die Haltung des Naturschutzbundes Deutschland (NABU). Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Plastiktragetaschen sind nicht nur ein Symbol der Wegwerfgesellschaft. Ihr Einsatz lässt sich vermeiden und sie sind überflüssig, wenn der Einzelhandel den Verbraucherinnen und Verbrauchern gute Alternativen anbietet. Trotz Gelber Tonne und kostenpflichtiger Abgabe im Lebensmitteleinzelhandel werden noch viel zu viele Plastiktüten einmalig verbraucht. Das beginnt beim Hemdchenbeutel für loses Obst und Gemüse und endet beim Kleiderkauf in unseren Innenstädten.“
Der NABU setzt sich daher für eine Abgabe oder Steuer auf Einwegtragetaschen ein, von der nur bepfandete, mehrfach nutzbare Taschen ausgenommen sein sollen. „Eine Pfandlösung garantiert, dass stabile Baumwoll- und Polyestertaschen mehrfach genutzt werden; und zwar von einem Haushalt oder, wenn sie zurückgebracht werden, gleich von mehreren“, so Miller.
Jeder Deutsche verbraucht im Jahr mehr als 70 Plastiktragetaschen, bei denen die dünnwandigen Knoten- oder Hemdchenbeutel noch gar nicht mitgezählt wurden. Gemeinsam mit ihren EU-Partnern hat sich die Bundesrepublik Deutschland darauf geeinigt, dass dieser Verbrauch bis Ende 2025 um ein Drittel auf 40 Taschen pro Jahr sinken soll.

Quele: Eigenrecherche und Pressemitteilung NABU

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