Langsamer führt zu Stressabbau und besserem Verkehrsfluss

Oldtimer

Nur keine Hektik. Wer sich Zeit lässt, kommt selten später ans Ziel, lebt dafür aber garantiert gesünder. (Foto: Maren Beßler / pixelio.de)

Zu Recht verweist Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt anlässlich des Tages der Verkehrssicherheit darauf, dass zunehmender Zeitdruck, eine hohe Verkehrsdichte und die wachsende Informationsflut für Autofahrerinnen und Autofahrer Stress bedeuten. Doch ist wirklich eine neue Studie nötig, um die Ursachen von Hektik im Alltag zu analysieren, um danach wiederum Maßnahmen zu erarbeiten, die gegenwirken können? Der ökologische Verkehrsclub meint: Nein. Sinnvolle Lösungsansätze für die Hauptunfallursachen gibt es bereits heute. Es bedarf vielmehr Mut, diese zu etablieren und umzusetzen, auch wenn sie im ersten Moment für kritische Stimmen sorgen könnten. Insbesondere für den Stadtverkehr bedeutet das die Absenkung der Höchstgeschwindigkeit. Darüber hinaus muss der Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn gefördert werden.

Schneller geht oft nur mit Ruhe

Anja Hänel, Referentin für Verkehrssicherheit beim VCD: „Die meisten Menschen denken, je höher die zulässige Höchstgeschwindigkeit sei, desto schneller kommen sie an ihr Ziel. Diese Relation geht jedoch mit dem Auto im Stadtverkehr überhaupt nicht auf. Im Gegenteil, wenn im dichten Stadtverkehr kurz auf das Gas gedrückt wird, um danach an der nächsten Ampel oder Kreuzung wieder abzubremsen, verhindert das den gleichmäßigen Verkehrsfluss und führt zu Stausituationen. Stress inklusive.“
Hohe Geschwindigkeiten in komplexen Verkehrssituationen, erhöhen neben dem Stress auch das Risiko für Verkehrsunfälle. Denn je höher die Geschwindigkeiten, desto länger wird der Anhalteweg eines Pkw. Auf andere Verkehrsteilnehmer kann nicht mehr so schnell reagiert werden.
Will die Bundesregierung folglich wirksam dazu beitragen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, dann sollte sie endlich das Thema Tempolimit aus der Tabuzone holen und die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass Kommunen die Höchstgeschwindigkeit innerorts reduzieren können.
Für weite Teile im Stadtverkehr ist Tempo 30 die Basisgeschwindigkeit, die den Autoverkehr gleichmäßig, entspannt und sicher fließen lässt und die es auch Radlern und Fußgängerinnen ermöglicht, stressfrei unterwegs zu sein. Anja Hänel betont: „Wer Sorge hat, deshalb später ans Ziel zu kommen, kann beruhigt sein, denn die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in vielen deutschen Städten ohnehin unter 30 Kilometer pro Stunde.“ Sicherer und stressfreier als mit dem eigenen Pkw geht es darüber hinaus definitiv mit Bus und Bahn.

Quelle: Pressemitteilung VCD

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