Greenpeace: Drei Viertel der getesteten Pflanzen sind belastet

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Greenpeace macht mit einem neuen, animierten Online-Video auf das Schicksal der Bienen und die Folgen aufmerksam. In dem 52-sekündigen Spot ruft das Massensterben die “Greenbees”-Aktivisten auf den Plan. (Foto: Greenpeace)

Blumen und Zierpflanzen aus Gartencentern, Bau- und Supermärkten in Europa sind stark mit bienengefährdenden Pestiziden belastet. Dies ist das Ergebnis einer heute veröffentlichten Greenpeace-Studie [http://bit.ly/1lEHBq0]. Demnach stecken in 79 Prozent der untersuchten Pflanzen Stoffe, die Bienen gefährlich werden können. Für die Studie nahm die unabhängige Umweltschutzorganisation in zehn europäischen Ländern 86 Proben von 35 Pflanzenarten, darunter Hornveilchen, Vergissmeinnicht und Lavendel. „Hobbygärtner servieren Bienen und anderen Insekten ohne es zu wissen gefährliche Pestizidcocktails. Ihre Wirkung ist nicht einmal im Ansatz verstanden“, sagt Christiane Huxdorff, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace. „Gärten sollten für Bienen eine Oase abseits der Agrarindustrie sein – keine Gift-Bar.“

Echte Bienenkiller

Die Labor-Analysen ergaben, dass 98 Prozent der Blumen Rückstände von Pestiziden aufweisen. Daraus lässt sich nicht ableiten, wie stark Bienen durch Pestizid-Blumen belastet werden. Doch fast die Hälfte der Proben enthalten Rückstände aus der Gruppe der umstrittenen Neonicotinoiden, die als Bienen-Killer bekannt sind: Imidacloprid fand sich in 43 Prozent, Thiametoxam in 8 Prozent und Clothianidin in 7 Prozent der Blumen. Den Einsatz einiger dieser Gifte in der Landwirtschaft schränkte die EU 2013 für zwei Jahre ein, aber nicht in der Produktion von Zierpflanzen. „Wir brauchen zügig ein umfassendes Verbot von bienengefährdenden Pestiziden. Bienen sind dringend notwendig, um Qualität und Ertrag unserer Landwirtschaft zu sichern“, betont Huxdorff.

Politik muss Gefahr für Bienen abwenden

Das weltweit beobachtete Bienensterben liegt vor allem an der zunehmend industrialisierten Landwirtschaft mit hohem Chemie-Einsatz. Parasiten, Krankheiten und der Klimawandel verstärken das Problem. Ein Wandel in der Landwirtschaft ist überfällig, doch akute Gefahren brauchen schnelle Maßnahmen. Die deutschen Baumärkte und Gartencenter haben bereits einen wichtigen ersten Schritt unternommen, indem sie einige der Pestizide nicht mehr verkaufen. Nach den Regalen müssen nun auch Blumen und Pflanzen entgiftet werden.
Greenpeace fordert von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU), sich in Deutschland und der EU entschieden für den Schutz der Bienen einzusetzen. Nur vollständige und dauerhafte Verbote der betroffenen Pestizide können den Bienen und der Landwirtschaft wirklich helfen.

Quelle: Pressemitteilung Greenpeace

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