Die VCD Auto-Umweltliste 2013/2014
Der ökologische Verkehrsclub VCD hat jüngst die VCD Auto-Umweltliste 2013/2014 präsentiert. Erstmals gewinnen drei Fahrzeuge punktgleich im umfassenden Ökoranking. Alle drei sind Erdgasautos und stammen aus dem Volkswagenkonzern. Dies sind die technischen Drillinge Volkswagen eco up!, Seat Mii Ecofuel und Škoda Citigo CNG Green tec. Auf den Plätzen zwei und drei folgen, wie im Vorjahr, die Hybride Lexus CT 200h und der Toyota Prius Hybrid. „Die Top Ten machen deutlich, dass sich die Alternativen zu Diesel und Benzinern immer mehr durchsetzen“, so der VCD. Neben drei kleinen Benzinern befinden sich vier Gas- und fünf Hybridfahrzeuge unter den Umweltbesten.
Ein Schwerpunkt der VCD Auto-Umweltliste 2013/2014 sind Familienautos. Wie viel Auto braucht eine Familie und gibt es saubere Fahrzeuge, die den unterschiedlichen Bedürfnissen von Familien gerecht werden? Die Antwort heißt lauf VCD: „Ja und es geht auch eine Nummer kleiner als oft gedacht.“ Sieben der Top Ten-Familienautos mit mindestens fünf Sitzen und geräumigen Kofferraum stoßen weniger als 100g CO2 pro km aus. Den ersten Platz belegt souverän wie im Vorjahr der Toyota Prius Hybrid, gefolgt vom Toyota Prius+ Hybrid. Aber auch mehrere Diesel überzeugen. Ein sehr gutes Preis-Umweltverhältnis weisen die Kombis Seat Ibiza ST 1.2 TDI Ecomotive, Škoda Fabia Combi GreenLine 1.2 TDI sowie Ford Focus 1.0 EcoBoost Turnier auf. Alle haben einen Listenpreis deutlich unter 20.000 Euro. Fazit des VCD: „Familien brauchen keinen SUV oder Van, die meistens unwirtschaftlich sind. Und wenn es doch einmal größer sein soll, besser mieten oder bei einem Carsharer leihen.“
Den ersten Platz in der Kategorie Klimabester, hier wird der Fokus auf den Ausstoß des Treibhausgases CO2 gelegt, teilen sich die nahezu baugleichen Fahrzeuge aus dem Volkswagenkonzern mit dem Toyota Yaris Hybrid. Alle vier Pkw emittieren nur 79g CO2/km. Die weiteren Platzierten bis Platz zehn schaffen es, mit dem CO2-Ausstoß unter 86g CO2/km zu bleiben. Insgesamt sind es jetzt bereits 45 Autos, die den Flottengrenzwert von 95g CO2/km unterschreiten, der ab 2020 gelten soll.
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: „Der CO2-Grenzwert ist bislang das effektivste Instrument, um Treibhausgase zu reduzieren und die Kosten an der Tankstelle zu senken. Es ist daher absolut unverständlich, dass Kanzlerin Merkel den in der EU hart erarbeiteten Kompromiss zum CO2-Grenzwert hat platzen lassen. Mit ihrer knallharten Klientelpolitik für Daimler und BWM schadet sie nicht nur dem Klima, sondern auch direkt den Verbrauchern. Mit einem Pkw, der den Durchschnitts-CO2-Grenzwert von 95 Gramm pro Kilometer einhält, können Verbraucher gegenüber einem durchschnittlichen Neuwagen von heute rund 600 Euro im Jahr sparen.”
Die VCD Auto-Umweltliste 2013/2014 bewertet neben den Auswirkungen von Abgasen auf die Gesundheit die Folgen von Lärm. Ingolf Hetzel, Mitglied des VCD-Bundesvorstands: „Lärm macht krank und gilt als die am meisten vernachlässigte gesundheitsschädliche Emission des Verkehrs.” Der VCD lässt deshalb den Lärmwert von Pkw zu 20 Prozent in die Gesamtwertung einfließen. Besonders Porsche und BMW bauen aktuell laute Autos, aber auch Toyota hat negative Ausreißer. So rutscht der Toyota Yaris Hybrid trotz seines sehr guten CO2-Wertes in der Gesamtwertung ab.
Neben den starken deutschen Erdgasautos, dominieren in den Kategorien Familienauto, Kompaktklasse und Sieben-Sitzer weiterhin die Hybride aus japanischer Produktion. In der Kompaktklasse führt der Lexus CT 200h das Feld an. In der Kategorie Siebensitzer ist es der Toyota Prius+ Hybrid. Im Gegensatz zu den deutschen Herstellern, die Hybride bisher nur im Premiumsegment anbieten, verkauft Toyota inzwischen mit Erfolg auch Kleinwagen als Vollhybrid.
Die politische und technologische Konzentration einiger deutscher Autohersteller und der Bundesregierung auf das Premiumsegment ist ein gefährlicher Weg. Der Volkswagen-Konzern weist mit seinen kleinen Erdgasfahrzeugen dagegen in die richtige Richtung. Spritspartechnik muss in alle Modellvarianten.
Zum dritten Mal in Folge veröffentlicht der VCD auch eine Elektroauto-Liste. Diese ist separat vom Gesamtranking aufgeführt. Warum, erklärt Gerd Lottsiepen:„Elektroautos werden bisher kaum verkauft und die Datenlage ist immer noch zu dünn. Hinzu kommt die unzuverlässige Angabe der Reichweite. Im Winter steigt der Energieverbrauch enorm und entsprechend sinkt die Reichweite. Für Kunden ist die verlässliche Angabe aber wichtiger als die theoretische Reichweite auf dem Rollenprüfstand.” Verbrauchern rät der VCD, Elektroautos in Carsharing-Flotten oder als Firmenwagen oft und viel auszuprobieren − statt zu kaufen.
Die VCD Auto-Umweltliste bewertet über 400 aktuelle Pkw-Modelle anhand der Klimabelastung durch CO2 sowie der Belastung der Menschen und der Umwelt durch Lärm und Schadstoffe. Sie bietet eine wissenschaftlich fundierte Entscheidungshilfe für all diejenigen, die ein Auto kaufen möchten. In Richtung der politischen Entscheider betont Ingolf Hetzel, Mitglied des VCD-Bundesvorstands: „Mit der Auto-Umweltliste wollen wir der Politik ein klares Zeichen geben, im Verkehrsbereich umzusteuern.”
Für 5,90 Euro Bearbeitungs- und Versandkostenpauschale kann die VCD Auto-Umweltliste bestellt werden: VCD-Versandservice, Heinrich-Sommer-Straße 13, 59939 Olsberg, Tel.: 02962/845865, Fax: 02962/800155, E-Mail bestellung@vcd.org
Quelle: VCD, Pressemitteilung