ADFC und VCD kritisieren Pläne von Union und SPD
Union und SPD wollen der Zeitung „Die Welt“ zufolge den Führerschein als Strafe bei Delikten wie Diebstahl einziehen. Darauf hätten sich die Parteien in den Koalitionsverhandlungen in der Arbeitsgruppe Inneres und Justiz geeinigt. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisierten diesen Vorschlag als extreme Diskriminierung umweltfreundlicher Mobilitätsformen.
Die Parteien begründeten ihre Idee unter anderem mit der „fühlbaren Einschränkung der Mobilität“, die diese Strafe bedeute. Der stellvertretende ADFC-Bundesvorsitzende Ludger Koopmann sagt: „Wer glaubt, dass Fahrradfahren und die Nutzung des öffentlichen Verkehrs eine Strafe bedeuten, verspottet alle Bemühungen für eine umweltgerechte Mobilitätskultur. Von moderner Mobilität kann da keine Rede sein.“
Junge Menschen nutzen Verkehrsmittel flexibel
Untersuchungen zeigen bereits jetzt, dass immer weniger junge Menschen das Auto als Statussymbol ansehen und flexibel jeweils das Verkehrsmittel nutzen, das sie am schnellsten ans Ziel bringt. Und schneller geht es in vielen Fällen mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Verkehr ohnehin. „Die Verhandlungsführer von Union und SPD scheinen den Bezug zur Realität völlig verloren zu haben. Anstatt die umweltfreundlichen und zukunftsfähigen Verkehrsmittel wie Bahn und Fahrrad zu fördern, wird diesen mit Ideen vom Rücksitz der Staatskarossen der Garaus gemacht“, kritisiert Michael Ziesak, Bundesvorsitzender des VCD. ADFC und VCD appellieren an die Verhandlungsführer in den Koalitionsgesprächen: „Wir müssen jetzt den Übergang von einer autozentrierten zu einer nachhaltigen Mobilitätskultur meistern.“
Quelle: Pressmitteilung VCD und ADFC