Höchste Zeit für die Ferienplanung
Spätestens jetzt nach der ersten Hitzewelle, vor allem im Süden Deutschlands mit bis zu 30 Grad, ist es an der Zeit zu überlegen, wie man den Sommerurlaub verbringt. Ein immer stärker aufkommender Trend zu „grünem” Urlaub verheißt uns glänzende Entspannung gepaart mit dem guten Gefühl, die Umwelt trotzdem zu schonen. Es gibt immer mehr Reiseanbieter, die erkannt haben, wie wichtig Nachhaltigkeit ist. Das heißt nicht, dass es unbedingt Urlaub auf dem Bauernhof sein muss. Es gibt durchaus vielfältige Angebote an umweltfreundlichen Reisezielen.
Was man alles bei der umweltfreundlichen Reiseplanung beachten kann, dazu im Folgenden mehr.
Weit oder nah? Vernünftig entscheiden
Sicher ist, eine Fernreise produziert pro Kopf wesentlich mehr CO2 als die Reise auf den nächsten Campingplatz. Auf den eigenen Traum von der Südamerikareise muss man deshalb dennoch nicht gleich verzichten. Es kommt vielmehr auf das Verhältnis an. Anstatt für drei Tage nach Thailand zu fliegen sollte man sich überlegen, besser einen näheren Kurzurlaub zu machen. Wenn man dann einmal zwei Wochen oder mehr Zeit aufbringen kann, lohnt sich die Reise viel mehr für die Menge des CO2s. Daher der Grundsatz: die Aufenthaltsdauer sollte mit der Flugdistanz vereinbar sein. Am fernen Urlaubsort angekommen, kann man sich zusätzlich auch einmal informieren, ob man statt einem Mietwagen vielleicht ein Fahrrad nehmen kann. Das hält auch noch gleichzeitig fit. Wen diese Art der Ökobilanzrechnung interessiert, dem bietet der Footprintrechner des WWF die Gelegenheit dazu.
Bessere Ökobilanz mit dem Zug
Urlaub im eigenen Land ist natürlich verträglicher für die Ökobilanz, zumal zum Beispiel Anreisen mit Bus und Bahn grundsätzlich weniger CO2 verursachen als Flugzeuge. Daher sollte man zunächst bei der Urlaubsplanung überlegen, ob es auch im eigenen Land einen Ort gibt, den man schon immer einmal kennenlernen wollte. Gerade im Sommer gibt es viele Angebote diesbezüglich, was ein Grund mehr ist, vielleicht ein paar Tage in einer unserer schönsten Städte zu verbringen. Wer aufs Auto verzichten kommt trotzdem an, und das auch noch entspannter. Das Bahnnetz ist gut ausgebaut und die Züge durchqueren mehrmals täglich ganz Deutschland, etwa in circa 6 Stunden zwischen München und Berlin. Der Verbrauch liegt hier bei 0,01 Tonnen für 505 km Strecke mit dem Zug, bei 0,05 Tonnen mit dem Bus und 0,09 Tonnen mit dem Auto.
Zertifizierungen für Unterkünfte und Ristoration
Sicher ist jedem aufmerksamen Leser dieser Seite der Begriff „km 0” bekannt. Gemeint sind hiermit Lebensmittel aus dem eigenen Umland, die im Gegensatz zu Papayas und anderen nicht heimischen Früchten nicht erst mit dem Flugzeug kommen müssen. Es gibt mittlerweile einige Umweltsiegel, die schon in der Ristoration eingesetzt werden. In Deutschland findet man schon oft Angaben entweder an Eingangstüren der Restaurants oder auf der Speisekarte, die über die Regionalität der Gerichte informieren.
Im Hotel- und Gaststättenbereich gibt es einige Zertifizierenden, die man erreichen kann, darunter die „blaue Schwalbe”, die „Bio Hotels” Auszeichnung, die in ganz Europa zu finden ist, das „Ecolabel” für Unterkünfte in ganz Europa, das „Viabono” Logo, „Klima-Hotels” und mehr. Wer gerne nach Skandinavien reist, findet das „Svanen” Label das Waren und Dienste auf ihren Umwelteinfluss bewertet.
Es gibt doch viel Sinnvolles, das in die Urlaubsplanung mit einfließen sollte. Der eigene ökologische Fußabdruck ist sicher nichts, was sich heute noch vernachlässigen lässt. Wir wünschen schon einmal gute Erholung!
Autorin: Lea Hofmann