Nachweis für fairen und umweltfreundlichen Anbau fehlt oft
Im großen ÖKO-TEST Margarine haben sich die meisten Hersteller gründlich die Butter vom Brot nehmen lassen: Sie konnten nach Mitteilung der Zeitschrift nicht nachweisen, dass das verwendete Palmöl tatsächlich aus nachhaltigem Anbau stammt, die Fettsäurezusammensetzung war ungünstig. Selbst die Bio-Produkte gaben bei den Testern wegen der enthalten Fettschadstoffe keine gute Figur ab.
Der Reihe nach: Für die Margarineproduktion wird Palmöl verwendet. Um den hohen Bedarf zu decken, werden in den Anbauländern häufig Urwälder gerodet. Dabei gehen nicht nur wichtige und schützenswerte Arten verloren, sondern es entweicht auch klimaschädliches Kohlendioxid. Zudem werden die Ölpalmen häufig als Monokulturen oder auf Torfböden angepflanzt – was ebenfalls schädlich für die Umwelt ist.
Doch es geht auch umweltfreundlich und fair – und viele Hersteller werben mittlerweile damit, weil sie wissen, dass das bei den deutschen Verbrauchern zunehmend gut ankommt. Deshalb hat ÖKO-TEST jetzt zum ersten Mal bei den großen Margarineproduzenten angefragt, ob sie nachweisen können, dass die von ihnen verwendeten Palmölprodukte tatsächlich umweltschonend hergestellt und dabei auch etwa soziale Mindeststandards eingehalten wurden.
Leider taten sich die meisten konventionellen Hersteller aber schwer mit glaubhaften Belegen, was im ÖKO-TEST zur Abwertung führte. Bei diesem Testkriterium schnitten die Bio-Produzenten zwar besser ab – allerdings fielen die Öko-Produkte durch erhöhte Mengen an Fettschadstoffen auf, zudem gefiel den professionellen Testern die Fettzusammensetzung oft nicht. Die konventionell hergestellten Margarinen wiederum enthalten fast alle zugesetzte Vitamine und Aromen – was weitere Minuspunkte einbrachte.
Das ÖKO-TEST- Magazin September 2013 gibt es seit dem 30. August 2013 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.