Miller: Nord- und Ostsee als Müllkippe missbraucht

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Müll am Strand (Foto: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de)

Ein halbgefüllter Altölkanister, Zigarettenkippen, Plastikverpackungen, Autoreifen, Reste von Fischernetzen und einem Computerbildschirm, sogar ein totes Schaf und ein skelettierter Schweinswal – das sind die Fundstücke, die rund 200 Meeresschützer beim diesjährigen „International Coastal Cleanup Day“ (ICC) eingesammelt haben. Insgesamt 2,5 Tonnen Abfälle kamen bei der Küsten- und Uferreinigung auf Borkum, Fehmarn, Rügen, Kühlungsborn, Rostock, Greifswald, Leipzig und Dresden zusammen. „Die Funde sind alarmierend und zeigen, dass wir unsere Meere nach wie vor als Müllkippe missbrauchen. Damit muss Schluss sein“, sagte NABU Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Am erfolgreichsten waren die Sammler auf Borkum: Hier wurden über 900 Kilogramm Müll eingesammelt.

„Meere ohne Plastik“

Im Rahmen des Projekts „Meere ohne Plastik“ haben NABU und NAJU vom 20. September bis 4. Oktober gemeinsam mit ihren lokalen Partnern zum Mitmachen beim Müllsammeln aufgerufen. Der International Coastal Cleanup Day“ („Internationaler Küsten-Putztag“) hat sich mittlerweile zur weltweit größten ehrenamtlichen Aktion für den Meeresschutz entwickelt. „Unsere Strände müssen regelmäßig vom Müll gesäubert werden, um Mensch und Umwelt zu schützen. Am besten wäre aber, wenn erst gar kein Abfall in die Meere gelangen würde. Konkrete Maßnahmen wie zum Beispiel ein Verbot der kostenlosen Abgabe von Plastiktüten sind lange überfällig“, sagt NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff.

Tödliche Müllreste

Global sterben jedes Jahr bis zu einer Million Seevögel und 100.000 Meeressäugetiere an den tödlichen Resten des weggeworfenen Mülls. Allen voran stellen Plastikabfälle eine Bedrohung für die Meereswelt dar. Robben, Schweinswale und Fische verfangen sich in alten Fischernetzen, Wale und Fische verwechseln Plastik mit ihrer eigentlichen Nahrung, und Jungvögel strangulieren sich an alten Leinen, die in ihre Nester verbaut wurden.
Die nächste öffentliche Sortierung und Trennung vom „gefischtem“ Meeresmüll aus der NABU-Initiative „Fishing for Litter“ findet am Dienstag, den 21. Oktober um 11:00 Uhr gemeinsam mit dem Deutschen Meeresmuseum in Stralsund statt.

Quelle: Pressemitteilung NABU

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