NABU zum EU-Beschluss zur Verringerung von Kunststofftüten

Plastiktüte

Plastik trifft Natur ist der Titel des Fotos. Und dort schadet die Tüte auch der Umwelt. Es ist Zeit, dass solche Bilder an seltener werden. (Foto: C Falk / pixelio.de)

Das Europaparlament hat über neue Regelungen für Plastiktüten in den Mitgliedstaaten entschieden. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller kommentiert die geplante Änderung der Verpackungsrichtlinie: „Es ist ein wichtiges Signal, dass EU-Kommission und Parlament darin übereinstimmen, dass Plastiktüten nicht in die Umwelt gehören und funktionierende Recyclingsysteme nicht die alleinige Lösung für immer mehr Plastikmüll sind. Die Probleme für Vögel, Fische und Mikroorganismen, gerade in Gewässern, sind erheblich und Gesundheitsgefahren nicht auszuschließen. Einwegtragetaschen müssen nicht verwendet werden, sie sind vermeidbar.“

Auch dickwandige Tragetaschen erfassen

Laut NABU sollten sich die Umweltminister im weiteren EU-Gesetzgebungsverfahren dafür stark machen, dass auch dickwandige Tragetaschen von den Regelungen erfasst werden, um einen erhöhten Rohstoffverbrauch zu verhindern. Dass nur der Lebensmitteleinzelhandel in die Pflicht genommen wird, Tüten kostenpflichtig abzugeben, ist allerdings nicht nachvollziehbar. Gerade die Bekleidungs-, Elektro- und Konsumgüterindustrie bringt eine erhebliche Menge von Plastiktütenmüll in Umlauf.
„Biologisch abbaubare Kunststoffe sind wegen ihrer fehlenden Recyclingfähigkeit auch keine Lösung des Plastiktütenproblems. Die Bevorteilung dieser bioabbaubaren Kunststoffe durch das EU-Parlament ist deshalb für den NABU nicht nachvollziehbar und eher ein Gewinn für die Biokunststoffindustrie als für die Umwelt. In Deutschland setzt sich der NABU für eine Steuer auf Tragetaschen ein. Sie garantiert Lenkungswirkung und Einnahmen für den Staat, nicht für den Einzelhandel“, so Miller. Die Redaktion des Green-Lifestyle-Blogs würde hier eher ein Verbot von Plastiktüten empfehlen, wie es in vielen anderen Ländern mittlerweile üblich ist.
Die vorgeschlagenen Änderungen müssen nun die EU-Umweltminister beraten.

Quelle: Pressemitteilung NABU

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