EU-Parlament spricht sich für mehr Sicherheit und Klimaschutz bei Lastkraftwagen aus

Riesen-Lkw

Ein Bild, das es hierzulande nicht so schnell zu sehen geben wird. Das EU-Parlament hat ishc relativ geschlossen gegen Riesen-Lkw ausgesprochen. (Foto: Dieter Schütz / pixelio.de)

Fast einstimmig hat sich das Europa-Parlament für mehr Sicherheit und Klimaschutz im Straßengüterverkehr ausgesprochen. Zur Abstimmung stand der Vorschlag der EU-Kommission zur Änderung der Richtlinie für Lkw-Maße und Gewichte. Der ökologische Verkehrsclub VCD begrüßt in diesem Zusammenhang besonders, dass die EU-Parlamentarier die Zulassung von Riesen-Lkw, der sogenannten Gigaliner, im grenzüberschreitenden Verkehr zurückgewiesen haben. Mit diesem Beschluss folgen sie der Empfehlung des Verkehrsausschusses, der vorab eine vorgeschaltete Folgenabschätzung angeraten hatte.

„Gründliche Untersuchung zwingend notwendig”

„Es ist eine kluge Entscheidung des Europaparlaments, vor einer generellen Freigabe eine belastbare Folgenabschätzung für den Einsatz von Gigalinern vorzunehmen“, so Heidi Tischmann, Referentin für Verkehrspolitik beim VCD. „Eine gründliche Untersuchung ist auch deswegen zwingend notwendig, weil die Erlaubnis grenzüberschreitender Fahrten der Dammbruch sein könnte, mit dem zeitversetzt Gigaliner in allen Ländern Europas Einzug halten.“ Laut Votum des EU-Parlaments sollen die Ergebnisse der Untersuchung spätestens 2016 vorliegen.
Neben dem vorläufigen Nein zu Riesen-Lkw auf europäischen Straßen haben sich die EU-Parlamentarier auch für neue Regeln zur Gestaltung der Fahrerkabinen ausgesprochen. Damit wird Fahrzeugherstellern ermöglicht, das Design von Fahrerkabinen aerodynamischer zu gestalten. Ab 2022 sollen diese Vorgaben sogar für alle neuen Lkw verbindlich sein.
Michael Müller-Görnert, Referent für Verkehrspolitik beim VCD: „Das Votum der Europaparlamentarier markiert einen wichtigen Wendepunkt: Lkw-Fronten gleichen dann künftig nicht mehr einer sperrigen Schrankwand. Schlanker und stromlinienförmiger gestaltet können Lkw nicht nur um sieben bis zehn Prozent Kraftstoff einsparen, sondern, was noch viel wichtiger ist, es wird helfen, tödliche Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern zu vermeiden.“ Derzeit ist an jedem fünften Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang ein Lkw beteiligt und das, obwohl Lastkraftwagen nur drei Prozent aller Straßenfahrzeuge in Europa ausmachen. Durch rundere Fahrzeugfronten, die den toten Winkel reduzieren und die Knautschzone vergrößern, könnte sich das endlich ändern.
Nun müssen die Mitgliedsstaaten mit dem Parlament darüber verhandeln, wann sicherere und effizientere Lkw auf die Straße kommen und ob die Vorgaben verbindlich oder optional sein sollen. Deutschland sollte sich dabei vor allem für die Interessen der ungeschützten Verkehrsteilnehmer einsetzen und im Rat weitere Länder für das mehr an Verkehrssicherheit und den Klimaschutz gewinnen.

Quelle: Pressemitteilung VCD

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