NABU und BfN starten Projekt zum Kiebitz-Schutz

Kiebitz

Hoher und dichter Pflanzenwuchs sind nichts für den Kiebitz. Die Vögel lieben die “Rundumsicht”. (Foto: Thorsten Krüger)

Noch vor 50 Jahren war der Kiebitz ein Allerweltsvogel, der fast überall auf Feldern und Wiesen in Deutschland häufig anzutreffen war. Heute ist er aus vielen Agrarlandschaften verschwunden und gehört mittlerweile zu den bedrohten Vogelarten. Sein Bestand ist in den vergangenen zwanzig Jahren um  mehr als die Hälfte, laut Bundesministerium für Naturschutz (BfN) sogar um 75 Prozent zurückgegangen, so dass in Deutschland nur noch etwa 80.000 Paare brüten. Intensive landwirtschaftliche Nutzung und veränderte Fruchtfolgen haben zu starken Bestandsrückgängen geführt. Mit dem  Projekt „Der Sympathieträger Kiebitz als Botschafter: Umsetzung eines Artenschutz-Projektes zur Förderung des Kiebitzes in der Agrarlandschaft“ will der NABU einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser attraktiven Vogelart leisten. Der Kiebitz brütet fast ausschließlich auf landwirtschaftlichen Nutzflächen und ist damit von den Aktivitäten der Landwirte abhängig.

Hoher und dichter Pflanzenwuchs ungünstig

„Hoher und dichter Pflanzenwuchs macht den Kiebitzen eine erfolgreiche Brut und Jungenaufzucht oftmals unmöglich. Hier setzt das Projekt an. Wir erproben Maßnahmen, die sich in den Arbeitsablauf der Landwirte einbinden lassen, um Kiebitzen wieder geeignete Brutplätze zu bieten. So sollen auf Äckern und Wiesen vegetationslose Flächen geschaffen werden, um den Vögeln eine Brut zu ermöglichen: denn sie lieben die Rundumsicht“, sagte  NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller anlässlich der Auftaktveranstaltung zum Projektstart am Montag im Michael-Otto-Institut in Bergenhusen.

Handbuch über Kiebitzschutz

Knapp fünf Jahre lang werden neue Schutzmethoden für Kiebitze und andere Vogelarten entwickelt und in ganz Deutschland in Zusammenarbeit mit Landwirten ausprobiert. Erfolgversprechende Maßnahmen sollen aufbereitet und in Agrarumweltmaßnahmen integriert werden. Abschließend sollen die Erfahrungen im Kiebitzschutz in einem Handbuch gebündelt werden.  Drei Viertel der Kosten von insgesamt 1,45 Millionen Euro werden vom Bundesumweltministerium im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt übernommen. Ein Viertel tragen das Schleswig-Holsteinische Umweltministerium, die Hanns R. Neumann Stiftung und der NABU. In einigen Jahren soll überprüft werden, wie diese und andere Schutzmaßnahmen greifen, damit der Kiebitz wieder eine Zukunft hat. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Quelle: Pressemitteilung NABU

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