ÖKO-TEST Jahrbuch Kinder & Familie für 2014
Keine Kompromisse: Eigentlich, so denkt man, müssten Produkte für Kinder ja besonders gut sein: keine Schadstoffe enthalten, sicher sein und die gesunde Entwicklung der Kleinen fördern. Doch leider sind die Hersteller von Kinderprodukten diejenigen, die nach einer Untersuchung von ÖKO-TEST oftmals besonders unangenehm auffallen. Ihrer Verantwortung für das Wohlergehen der Allerkleinsten werden viele Produzenten nach Ansicht der Tester eben nicht gerecht, wenn sie Plastikartikel verkaufen, die bedenkliche Weichmacher enthalten. Wenn in Kleinkindnahrung immer noch jede Menge Zucker gemischt wird. Wenn Laufräder unsicher konstruiert sind.
650 Produkte getestet
Damit Eltern im neuen Jahr eine Orientierung bei den vielfältigen Kaufentscheidungen haben, gibt es das neue ÖKO-TEST Jahrbuch Kinder & Familie 2014. Mehr als 650 Produkte aus den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Pflege, Ausstattung, Spielen und Finanzen wurden auf Herz und Nieren untersucht.Und bei aller Kritik gibt es auch gute Nachrichten: Über 400 getestete Produkte bekamen das Testurteil „sehr gut“ oder „gut“.
Die Tests:
• Zucker in Kleinkindnahrung: Mahlzeiten für die ganz Kleinen sind oft mit Vitaminen angereichert und mit Werbeversprechen aufgemotzt. Sie sollen gesund wirken, in Wahrheit enthalten viele aber jede Menge versteckten Zucker. Einige Testprodukte waren sogar so süß, dass bereits eine einzige Portion ausreicht, um das tägliche Zuckerlimit fast ganz auszuschöpfen.
• Durchfallmittel: Sie gehören zu den Standardpräparaten in der Hausapotheke, denn bei Säuglingen und Kleinkindern sind Durchfälle besonders häufig. Doch nur die Hälfte der von ÖKO-TEST untersuchten freiverkäuflichen Durchfallmittel konnte überzeugen. Die andere Hälfte wird lieber aus der Hausapotheke geräumt, denn für die darin enthaltenen Wirkstoffe fehlen überzeugende Wirksamkeitsnachweise.
• Elektrische Kinderzahnbürsten: Gepflegtere Zähnchen, weil´s brummt? Wenn elektrische Zahnbürsten Kinder motivieren, ist das schön. Weniger schön sind die schlecht abgerundeten Borsten einiger Modelle, die ÖKO-TEST unter die Lupe genommen hat. Zu viele Borstenenden waren kantig und spitz. Das kann das empfindliche Zahnfleisch schädigen.
• Schulranzen: Angeblich wollen die Eltern keine Ranzen mit „uncoolen“ Neonflächen kaufen. Deshalb verzichten einige Hersteller auf diese wichtige Sicherheitsausstattung, was nicht akzeptabel ist. Dazu kommt: Die Ranzen strotzen nur so vor Schadstoffen. Die besten drei Modelle bekommen gerade mal ein „befriedigend“, alle anderen waren noch schlechter.
• Laufräder: Laufräder gelten als optimale Vorbereitung aufs Radfahren. Doch im Test entpuppten sich einige als richtiges Sicherheitsrisiko. Da ging beim Falltest schon mal die Gabel zu Bruch, bei einem Modell versagte im Umkipptest der Prallschutz am Lenkerende, bei einem anderen brach beim Falltest der Radschutz.
• Kinderunfallversicherungen: Unfallschutz für Kinder ist wichtig und preisgünstig. ÖKO-TEST stellt viele gute Angebote vor, die nicht nur die Invalidität nach einem Unfall absichern, sondern auch Zusatzleistungen wie kosmetische Operationen übernehmen. An einigen Policen gibt es aber erhebliche Kritik, weil sich die Versicherer aus ihrer Verantwortung mogeln wollen.
Quelle: Pressemitteilung ÖKO-TEST