GfK-Umfrage im Auftrag des Ökoenergieversorgers Polarstern

Ökoenergie Rainer Sturm_pixelio.de

Trotz Preiserhöhungen nutzen viele Verbraucher ihr Sonderkündigungs- recht nicht, den Energieversorger zu wechseln. Dabei wäre doch gerade jetzt grüner Stom angesagt. (Foto: Rainer Sturm / pixelio.de)

Gerade einmal 14 Prozent der Verbraucher planen aktuell, ihren Energieversorger zu wechseln. Die Mehrheit droht hingegen, die Chance zu verpassen, die sich ihnen aktuell im Zuge der Preiserhöhungen bietet. Das ist das Ergebnis einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage des unabhängigen Ökoenergieversorgers Polarstern und des Marktforschungsinstituts GfK. Dabei sei die Masse der Verbraucher eigentlich auf der Suche nach Möglichkeiten, ihre Energiekosten zu senken. Und auch der Wille, mit dem eigenen Strombezug wirklich etwas zu verändern und die Energiewende voranzutreiben, nehme zu, berichtet Birgit Holfert, Energieexpertin bei der Verbraucherzentrale Bundesverband.
Beides ist mit dem Wechsel des Energieversorgers schnell und einfach möglich. Alles, was man zum Wechseln braucht, ist die Abrechnung seines bisherigen Energieversorgers. Abhängig vom Verbrauch sind so Ersparnisse von jährlich bis zu mehreren hundert Euro möglich. Und wer zu einem Ökoenergietarif wechselt, der unterstützt mit seinem Energiebezug weltweit konkrete Projekte im Sinne der Energiewende.

Motivation zum Wechselwillen

Nach Ansicht von Florian Henle, Mitgründer des unabhängigen Ökoenergieversorgers Polarstern, liegt der niedrige Wechselwille der Deutschen nicht allein an der Trägheit der Verbraucher. Vielmehr seien die Energieversorger selbst schuld daran. Der Unterschied in ihrem Auftreten und ihrem Angebot sei oft marginal. „Warum soll da einer wechseln“, fragt er. Auch deshalb hebe sich Polarstern bewusst vom Wettbewerb ab. „Wir wollen die Verbraucher motivieren, ihren Teil zur dringend notwendigen Energiewende beizutragen. Und das funktioniert nicht mit langweiligen Webseiten, einer einseitigen und überholten Kommunikationsweise und belehrender Aufklärung. Man muss die Verbraucher stärker emotional bewegen, sie in ihrem Lebensstil ansprechen und zeigen, dass ein bewusster Umgang mit Energie auch Spaß macht.“

Viel Zeit bleibt nicht

Birgit Holfert, Energieexpertin bei der Verbraucherzentrale Bundesverband, weist darauf hin, dass nach einer Preiserhöhungsmitteilung, wie sie aktuell in viele Haushalte flattert, nicht viel Zeit zum Wechseln bleibt: „Die meisten Energieversorger gewähren bei Preiserhöhungen ein Sonderkündigungsrecht. Allerdings räumen viele ihren Kunden dazu nur 14 Tage Zeit ein.“ Ob ein Sonderkündigungsgrund vorliegt, das steht in den jeweiligen Vertragsbedingungen. „In den meisten Fällen kommen die Kunden sehr gut aus ihrem Vertrag heraus.“ Und wenn sich ein Versorger querstelle, empfiehlt sie den Gang zur Rechtsberatung bei den Verbraucherzentralen. Hier erhielten die Verbraucher sachkundige Beratung sowie passende Vorlagen für das Kündigungsschreiben. Experten wie Birgit Holfert gehen davon aus, dass mittelfristig fast alle Energieversorger ihre Preise anheben werden. „Wer jetzt nicht die Preise erhöht, der macht es oft wenige Monate später“, sagt sie aus Erfahrung der letzten Jahre.

Grundversorger oft teuer

Übrigens: Wer noch in der Grundversorgung ist, der hat generell – unabhängig von Preiserhöhungen – eine 14tägige Kündigungsfrist. Und das betrifft fast die Hälfte der deutschen Privathaushalte. Sie bezieht nach wie vor Strom vom Grundversorger, obwohl dieser oft am teuersten ist.

Pressemeldung: Polarstern

Comments are closed.

Post Navigation