fairkehr widmet sich dem Thema Flächennutzung
Jeden Tag werden im gesamten Bundesgebiet 74 Hektar freie Landschaft durch den Bau von Straßen, Häusern und Gewerbegebieten vernichtet – das entspricht der Größe eines Fußballfeldes in jeder Viertelstunde. Die Hälfte davon wird unwiederbringlich versiegelt, zum Großteil für Verkehrswege. Um nur zwei Zentimeter als fruchtbaren Boden zurückzugewinnen, würde es 500 Jahre dauern.
„Zukunftsfähigkeit sieht anders aus“
Dennoch will Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt weiterhin kräftig in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur investieren. Und das obwohl Deutschland über eine der bestausgebauten Verkehrsinfrastrukturen weltweit verfügt. Als Vorwand dient ihm die Verkehrsprognose 2030, die eine deutliche Verkehrsentwicklung voraussagt. Doch reicht eine Vermutung allein für eine weitere Zubetonierung Deutschlands, ohne die Klimaschutzziele zu beachten, die zwingend mit einer Verringerung des Energiebedarfs im Verkehr einhergehen? „Zukunftsfähigkeit sieht anders aus“, kommentiert VCD-Bundesvorsitzender Michael Ziesak die Pläne des Verkehrsministers.
Mehr Effizienz
Wie kann nun der Spagat zwischen Verkehrswachstum und Umweltschutz gemeistert werden? Verkehrsexperte Dieter Apel findet die Lösung in einem übergreifenden Planungsvorgehen, mit dem die existierende Infrastruktur der Städte effizienter genutzt wird. Eine wichtige Bedingung dafür: Das Auto muss seine Dominanz aufgeben, damit Menschen öffentliche Flächen wieder zurückerobern können. Nur so wird es wieder Spaß machen, mal auf den Pkw zu verzichten und die Wege zur Arbeit oder ins Einkaufszentrum zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen.
Bundesbehörden hinken hinterher
In Deutschland gilt dieser Gedanke längst nicht mehr als revolutionär, doch vor allem die Bundesbehörden hinken mit Strategien für eine menschengerechte Verkehrsplanung hinterher. Positive Beispiele kommen hingegen aus den Ländern. So zum Beispiel aus Stuttgart, wie die fairkehr berichtet, wo die Stadtverwaltung derzeit an einem Konzept für Parkplatzinfrastruktur tüftelt, das mehr Fahrradstellanlagen und weniger Auto-Parkplätze vorsieht. Auch in der Bonner Altstadt wird vorübergehend auf viele Parkplätze verzichtet – diese werden stattdessen im Sommer in Terrassen verwandelt.
Multimodale Fortbewegung fördern
Orte für Menschen – das heißt nicht, dass das Auto in Zukunft keine Rolle spielen wird. Mit dem Wissen, dass das Auto für viele Menschen unverzichtbar ist, schließt der VCD Autos nicht völlig aus. Es gilt vielmehr, die multimodale Fortbewegung zu fördern. Wenn es ein Auto sein soll, dann möglichst eines aus der gerade erschienenen »VCD Auto-Umweltliste 2014/2015«.
Die neue VCD Auto-Umweltliste 2014/2015 können Sie für 3,35 € downloaden: www.vcd.org/auto-umweltliste-2014.html oder für 5,90 € Bearbeitungs- & Versandkostenpauschale bestellen: VCD-Versandservice, Heinrich-Sommer-Straße 13, 59939 Olsberg, Tel.: 02962/845865, E-Mail: bestellung@vcd.org.
Quelle: Pressemitteilung VCD