ÖKO-TEST Produkte „Made in Germany“

Polizei

Prominente Fremdgänger: Laut ÖKO-TEST stammen wesentliche Teile für das Abus-Diskus-Vorhangschlosses, das Playmobil City Aktion Polizeimotorrad sowie den Vorwerk Kobold-Akkusauger kommen aus dem Ausland. (Foto: ÖKO-TEST)

„Made in Germany“ steht für Qualität, Langlebigkeit und deutsche Ingenieurskunst. Dafür – und in der Hoffnung, Arbeitsplätze im eigenen Land zu erhalten – zahlen Kunden gerne mehr. ÖKO-TEST hat 72 Hersteller gefragt, wieviel „Germany“ in ihrem Produkt steckt. Knapp die Hälfte hat bewiesen: jede Menge. Doch viele Produzenten haben wichtige Fertigungsschritte dann doch nach China, Thailand, Pakistan, Korea, Tschechien oder Malta verlegt.
Zunächst aber das Positive: Es gibt sie noch, die deutschen Firmen, die ihre Produkte von vorne bis hinten hierzulande herstellen. Dazu gehören etwa der Schulhefte-Hersteller Baier & Schneider sowie Frischhalteboxen-Produzent Emsa.
Doch leider werben auch jede Menge Hersteller mit dem „made in Germany“-Versprechen, die wichtige Fertigungsschritte ins Ausland verlegt haben oder sogar ausschließlich in Drittländern produzieren. Zudem gab es in der ÖKO-TEST-Untersuchung jede Menge Produzenten, die schlichtweg eine Auskunft darüber verweigerten, woher sie ihre Rohstoffe beziehen und wo genau die Produkte gefertigt werden. Aus Sicht der Tester ist das völlig unverständlich. Denn wer mit Deutschland wirbt, sollte doch wenigstens belegen können, dass die Bezeichnung auch zutrifft.

Krasses und Kurioses

Als krasseste Beispiele für´s Fremdgehen nennt ÖKO-TEST etwa den Fahrradschloss-Hersteller Abus, der offensichtlich wesentliche Teile für das untersuchte Vorhangschloss aus China bezieht: Zylinder und Schlüssel werden laut ÖKO-TEST von einem Abus-Ableger im Reich der Mitte hergestellt und von dort nach Wetter, an der Ruhr, transportiert. “Aus China stammen aber auch die Hüllen für eine Kassettendecke, in die man bei der Oberbadischen Bettenfarbrik in Lörrach die Entendaunen stopft. Und der Polizist, der auf einem Playmobil-Polizeimotorrad sitzt, hat sich als Malteser herausgestellt“, so das Verbrauchermagazin in seiner Pressemitteilung.
Gerade im Bereich Textilien trat bei der ÖKO-TEST-Untersuchung zutage, was Verbraucher eigentlich schon ahnen: Das Gewebe kommt gerne mal aus sonstwo. So bezogen etwa einige Bettwäschehersteller das Gewebe aus Pakistan oder Thailand.
Das ÖKO-TEST- Magazin März 2014 gibt es ab dem 28. Februar 2014 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 4,50 Euro.

Quelle: Pressemitteilung ÖKO-TEST

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