Polarstern bietet neuen Biogastarif
Mit einem neuen Ökogas-Handelssystem ist es dem Ökoenergieversorger Polarstern gelungen, einen 100 Prozent Ökogastarif aus organischen Reststoffen auf den Markt zu bringen, der nach eigenen Angaben des Unternehmens preislich 50 Prozent unter vergleichbaren Tarifen liegt. In einigen Städten wie zum Beispiel Berlin ist Polarstern mit seinem Angebot sogar nur zwei Prozent teurer als der Grundversorgertarif, der allein auf fossilen Rohstoffen basiert. „Unser Wirklich Ökogas wird komplett aus organischen Reststoffen erzeugt, die bei der Zuckerrübenverarbeitung anfallen“, erklärt Florian Henle, Mitgründer von Polarstern. „Für uns steht fest: keine Beimischungen, keine Kompromisse. Deshalb bieten wir Haushalten in ganz Deutschland nicht nur beim Strom, sondern auch beim Gas ausschließlich einen wirklichen 100 Prozent-Tarif.“ Unterstützt wurde Polarstern bei der Entwicklung des Ökogas-Handelssystems vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.
Direkt in lokale Netze
Polarstern verfolgt bei der Biogasproduktion einen neuen Ansatz: Das Biogas wird in europäischen Anlagen erzeugt und direkt in lokale Netze eingebracht, zum Beispiel von ortsansässigen Firmen. Es ersetzt dort in größtmöglichem Umfang das bisher verwendete Erdgas. Indem das Biogas in lokale Netze und nicht in Verteilungs- oder Transportnetze eingespeist wird, trägt es zur Verdrängung von fossilem Erdgas bei. Das maximiert den Beitrag zum Klimaschutz, fördert die erneuerbaren Energien und reduziert die Abhängigkeit von Erdgasimporten.
Dies ist insofern bemerkenswert als die bisherigen Öko- oder Biogastarife oftmals nur sogenannte Beimischprodukte sind mit einem Biogasanteil in Höhe von fünf bis 20 Prozent, der Rest aus fossilen Quellen, oder lediglich durch CO2-Zertifikate als klimaneutral verkauft werden. Die wenigen 100 Prozent Ökogasangebote waren nach Information von Polarstern bisher alle um ein Vielfaches teurer und basierten häufig auf nachwachsenden Rohstoffen.
Neues Handelssystem
Polarstern importiert das erzeugte Biogas durch ein Handelssystem wie es bereits im Strommarkt etabliert ist. Das heißt, die Endkunden erhalten das Biogas bilanziell. Polarstern garantiert seinen Kunden, dass in der Höhe ihres Gasverbrauchs Biogas aus organischen Reststoffen produziert, und Erdgas verdrängt wird. Die Biogas-Erzeugung und die mengenmäßige Übereinstimmung von produziertem und verkauftem Biogas werden regelmäßig vom TÜV Nord zertifiziert. “Auf diese Weise trägt jeder Polarstern-Kunde dazu bei, dass der europäischen Gassee immer grüner wird”, so das Unternehmen. Aktuell arbeitet Polarstern mit einer ungarischen Firma zusammen, die Zucker produziert. Aus den dabei anfallenden Restoffen, den Zuckerrübenschnitzeln, wird dann das Biogas gewonnen.
Quelle:
*Berechnung basierend auf bundesweiten Ökogastarifen, Basis Verivox und gas.idealo.de, ergänzt durch eigene Recherche
Pressemitteilung Polarstern