ÖKO-TEST: Aktienfonds
Über 8.000 unterschiedliche Aktienfonds werden derzeit in Deutschland angeboten. Um Anlegern bei der Entscheidung für das richtige Produkt zu helfen, bieten Ratingagenturen ihre Hilfe an. Sie vergeben jedes Jahr Oscars für besonders erfolgreiche Fonds. Nun hat sich ÖKO-TEST die Fonds angesehen. Das Fazit des Verbrauchermagazins: Nur 15 der insgesamt 137 in den vergangenen drei Jahren ausgezeichneten Fonds konnten ihre Leistung halten.
Damit stellen die Tester auch klar, dass Verbraucher solche Auszeichnungen nicht als Entscheidungshilfe für die Auswahl eines bestimmten Aktienfonds missverstehen sollten. Sie böten keine Gewähr für den künftigen Erfolg der Anlage.
„Ein Viertel nach kurzer Zeit abgeschmiert“
„Schon nach einem Jahr gehören 81,4 Prozent der Preisträger nicht mehr zu den Performance-Spitzenreitern”, erklärt ÖKO-TEST in einer Pressemitteilung. „Knapp ein Viertel der prämierten Fonds ist sogar regelrecht abgeschmiert und schreibt mittlerweile rote Zahlen – was in allen untersuchten Fällen nicht an der Marktentwicklung liegt. Die vom Top- zum Flopperformer mutierten Fonds schneiden sogar schlechter ab als die Börsenbarometer der Märkte, in die sie investierten.”
Einen Grund für das schlechte Abschneiden sehen die Tester möglicherweise auch in Verleihung des Preises: „Weil sich Anleger um Produkte mit Top-Bewertung geradezu reißen, fließen ihnen oft überdurchschnittlich hohe Anlagesummen zu. Dafür gibt es aber nur selten genug lukrative Investitionsmöglichkeiten. Bittere Folge: Die Rendite des Fonds sinkt. Zudem besteht der Verdacht, dass die Fondsmanager bisweilen höhere Risiken eingegangen sind, um eine gute Bewertung ihrer Angebote zu erhalten.“
Das ÖKO-TEST-Magazin November 2013 gibt es ab dem 25. Oktober 2013 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.